Schweizer Arbeitsmarkt 2023: Dynamik und Herausforderungen

29.02.2024

Im vergangenen Jahr erlebte die Schweiz eine Verlangsamung des Stellenwachstums, bedingt durch konjunkturelle Herausforderungen. Laut dem Adecco Group Swiss Job Market Index stieg die Beschäftigung nur moderat um 3%. Insbesondere das letzte Quartal verzeichnete den stärksten Rückgang, was auf eine insgesamt gedämpfte Entwicklung hinwies.


Die Zahlen signalisierten nicht nur ein verlangsamtes Beschäftigungswachstum, sondern auch einen Anstieg der Arbeitslosenquote. Trotzdem blieb die Zahl offener Stellen hoch und die Arbeitslosenquote vergleichsweise niedrig, wie Marcel Keller, Präsident der Adecco Gruppe Schweiz, betont.

 

Berufsgruppen im Fokus

Die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt variierten je nach Berufsgruppe. Handwerks- und Hilfsberufe verzeichneten ein starkes Wachstum von +13%, gefolgt von Dienstleistungs- und Verkaufsberufen mit +12%, sowie technischen Berufen mit +10%. Diese Berufsgruppen erlebten demnach eine steigende Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt.


Im Gegensatz dazu verzeichneten Führungspositionen einen Rückgang von 12%, während Stellen für Büro- und Verwaltungsfachkräfte um 7% abnahmen. Hochschulberufe in den MINT-Fächern und im Gesundheitswesen sahen einen Rückgang um 3%. Einzig die Hochschulberufe in den Bereichen Wirtschaft und Soziales zeigten keine signifikante Veränderung.


Yanik Kipfer vom Stellenmarkt-Monitor Schweiz betont die Herausforderungen für administrative Fachkräfte und Führungskräfte im Jahr 2023, während Handwerks- und Hilfskräfte, besonders im Bausektor, eine gestiegene Nachfrage erlebten.

 

Regionale Unterschiede: Nordwestschweiz an der Spitze

Die Arbeitsmärkte in den Schweizer Grossregionen zeigten eine unterschiedliche Stellenentwicklung. Die Nordwestschweiz führte mit einem Wachstum von 14%, gefolgt vom Espace Mittelland mit 7%, und der Zentralschweiz mit 5%. Zürich verzeichnete einen leichten Rückgang von 1%, Stellen in der Südwestschweiz gingen um 4% zurück, während die Ostschweiz stabil blieb.


Die nach Regionen differenzierten Trends betrafen vor allem Fachkräfte im technischen Bereich im Espace Mittelland und in der Südwestschweiz, während in der Zentralschweiz und Zürich Handwerks- und Hilfskräfte gefragt waren. In der Nordwestschweiz erlebten Dienstleistungs- und Verkaufsberufe einen Anstieg, während die Ostschweiz eine leichte Zunahme bei Führungskräften verzeichnete.


Negativ entwickelte sich die Nachfrage nach Büro- und Verwaltungsfachkräften in einigen Regionen, besonders im Espace Mittelland, der Ostschweiz und der Nordwestschweiz. In der Südwestschweiz und Zürich waren vor allem Führungskräfte von einem Rückgang betroffen, während in der Zentralschweiz die Hochschulberufe MINT und Gesundheit abnahmen.

 

Fazit

Das Jahr 2023 prägte eine vielfältige und herausfordernde Dynamik auf dem Schweizer Arbeitsmarkt. Während bestimmte Berufsgruppen und Regionen ein gesteigertes Wachstum verzeichneten, sahen sich Führungskräfte und Büroangestellte mit rückläufigen Stellenmärkten konfrontiert. Dies unterstrich die Bedeutung von Flexibilität und Anpassungsfähigkeit der Arbeitnehmenden an die sich verändernde Arbeitswelt.


Mehr erfahren: Stellenmarkt-Monitor Schweiz

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