Am Puls der Jugend: Youth Barometer 2022

25.01.2023

Der Jugendbarometer 2022 der Credit Suisse bietet einen Einblick in die Lebensstile und Ansichten junger Menschen in den USA, Brasilien, Singapur und der Schweiz. Die Umfrage befragt die 16- bis 25-Jährigen – und somit die Generation Z – nach ihren Hoffnungen, Zukunftswünschen, Sorgen und ihrem sozialen Umfeld. Ebenfalls werden Trends, Kommunikation und Informationsbeschaffung thematisiert. Die Umfrage wurde im Juni und Juli 2022 durchgeführt und umfasste rund 1000 Personen im Alter zwischen 16 und 25 Jahren. Früher war der Credit Suisse Jugendbarometer ein «Millennial-Barometer», da die Befragten im Jahr 2010 noch ausschliesslich der Generation Y (geboren zwischen 1980 und 2000) angehörten, verschwindet diese Generation nun fast gänzlich aus der Stichprobe. Die Vertreter der nachfolgenden Generation Z (ab 1995 geboren) machen nun die Mehrheit der Stichprobe aus.

Sorgen der Jugend
Der einstige Optimismus der Generation Y wird durch den Realismus der Generation Z abgelöst. In der Schweiz ist die Zahl der Jugendlichen, die zuversichtlich in ihre Zukunft blicken, mit unter 50% so niedrig wie nie zuvor seit Umfragebeginn. Die jungen Menschen in der Schweiz machen sich am meisten Sorgen über die Zukunft ihrer Altersvorsorge. Vierundvierzig Prozent der Befragten halten dies für eines der fünf grössten Probleme, mit denen das Land konfrontiert ist. An zweiter Stelle stehen mit grossem Abstand der Umweltschutz und die globale Klimaerwärmung (31 %). Aus aktuellem Anlass stehen auch die Sorge um den Benzin- und Ölpreis sowie die Gewährleistung der Versorgungssicherheit ganz oben auf der Agenda. Auch Arbeitslosigkeit, Krankenversicherung und die Corona-Krise mit ihren Folgen gehören zu den Top 10 der Sorgen der Schweizer Jugendlichen. Letztere hat im Vergleich zum 2020 jedoch deutlich an Wichtigkeit verloren.

Politischer Umbruch – Demokratie unter Druck
Nach den Jahren der Corona-Pandemie folgt mit dem russischen Einmarsch in die Ukraine die nächste grosse Krise. Zudem scheinen bisher gültige geopolitische Fakten ins Wanken zu geraten. Diese Entwicklungen beschäftigen die Jugend nicht nur in der Schweiz, sondern auch in den USA, Brasilien und Singapur. Nach der Meinung der Befragten befindet sich die Demokratie als System in einer globalen Krise. Während die Jugendlichen in der Schweiz den Zustand der Demokratie im eigenen Land vergleichsweise positiv beurteilen, ist dies in anderen Ländern deutlich weniger der Fall. Dennoch – selbst in der Schweiz, einem Vorbild der Demokratie – finden 28 Prozent der Jugendlichen, dass die Demokratie in einem schlechten Zustand ist. Das Fazit zur Demokratie auf globaler Ebene ist noch zugespitzter. In allen vier Ländern ist die Jugend der Meinung, dass die globale Demokratie in einer Krise steckt. Besonders ausgeprägt ist diese Meinung in der Schweiz (74%) und in Brasilien (75%).

Die Arbeitswelt der Zukunft
Die bekannten Tech-Firmen galten mit ihrer innovativen Arbeitsplatzgestaltung jahrelang als Vorzeigemodelle. Nun aber scheinen persönliche Beziehungen (z.B. «ein guter Chef») das entscheidende Kriterium für die Arbeitszufriedenheit zu sein. Was sich international bezüglich des Arbeitsplatzes dennoch durchzusetzen scheint, sind die Möglichkeit der Arbeit im Home-Office sowie eine ausgewogene Work-Life-Balance. In der Schweiz gehören neben dem guten Chef die Grosszügigkeit und Toleranz gegenüber Mitarbeitenden, eine gute Vergütung, die Sinnhaftigkeit der Aufgaben sowie die Möglichkeit für Weiterbildungen oder Auslandsaufenthalte zu den Top-Faktoren eines Wunscharbeitgebers.

Trends, Medien und Freizeit
Die digitale Evolution hat im wahrsten Sinne des Wortes die Leitprinzipien für die DNA der Generationen Y und Z definiert. Die grossen Trends des letzten Jahrzehnts waren durch die rasche Verbreitung von Smartphones und durch die ständige Verfügbarkeit des Internets gekennzeichnet. Vor etwa 15 Jahren war dies das Aufkommen der sozialen Medien (Facebook) und der digitalen Kommunikation (E-Mails, WhatsApp). Heute ist eine Verlagerung von linearen Informationen und Inhalten (Fernsehnachrichten, Radio) zu Inhalten auf Abruf (Spotify, Netflix, YouTube) zu beobachten. Ebenfalls nennenswert ist die zunehmende Beliebtheit jener sozialen Medien, die auf Bilder und Videos (Instagram, Snapchat, TikTok) statt auf Text (Facebook) setzen. Neben den digitalen Trends gehören Ferien im Ausland nach wie vor zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen junger Menschen in der Schweiz. Seit Beginn der Pandemie hat jedoch eine Verschiebung zugunsten von Ferien im Inland stattgefunden, die auch nach dem Ende der Krise anhält.


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Quelle: Credit Suisse AG


Bild: Unsplash

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